FAQ - Oft gestellte Fragen (und deren Antworten)
Hier beantworten wir Ihnen einige oft gestellte Fragen ("frequently asked questions - FAQ"). Wenn Sie weitere Infos wünschen, setzen Sie sich doch bitte einfach mit uns in Verbindung:
Wie wird das Tierschutzheim finanziert?
Unser Tierschutzheim wird in erster Linie
durch Spenden finanziert. Aber auch Zuschüsse vom Trägerverein, dem
Tierschutzverein Konstanz und Umgebung e.V. sichern ab, dass unsere tierischen
Schützlinge optimal versorgt werden können. Von der Stadt Konstanz und den
umliegenden Gemeinden bekommt das Tierschutzheim eine jährliche Pauschale, die
leider noch nicht einmal annähernd die Kosten deckt, die durch die Aufnahme von
Fundtieren entstehen. Die Stadt und die Gemeinden wären eigentlich laut Gesetz
zur Versorgung der Fundtiere verpflichtet, wir arbeiten daran, dass dies in
Zukunft wenigstens in finanzieller Hinsicht geschieht. Bei der Abgabe eines unserer Tiere bekommen wir zwar die so genannte
Abgabe-Gebühr, aber die deckt normalerweise nicht einmal die Kosten, die für
das jeweilige Tier beim Tierarzt ausgegeben wurden, von Futter- und Pflegekosten
ganz zu schweigen. Wir sind also dringend auf Spenden angewiesen und freuen uns über jede
Unterstützung, sei sie finanzieller Art oder in Form von Sach- oder
Futterspenden!
Was passiert mit einem Neuzugang im Tierschutzheim?
Jeder neue tierische Schützling kommt
zunächst einmal in eine Art Quarantäne. Kleintiere wie Kaninchen und
Meerschweinchen warten dann im Kleintierhaus, bis sie geimpft und kastriert
in´s Kleintierfreigehege dürfen. Katzen werden in der Quarantäne zuerst entfloht und entwurmt, dann geimpft und
gegebenenfalls kastriert. Sollten wir bemerken, dass das Tier Probleme beim
Einleben hat, oder bei Tieren, die wegen Verhaltensauffälligkeiten abgegeben
werden, beginnen wir mit einer Bach-Blüten-Therapie. Bis sie vollständig
geimpft sind, bleiben die Miezen ca. 4 Wochen in der Quarantänestation. Danach
dürfen sie in´s Katzenhaus umziehen. Hier können sie, je nach
Verträglichkeit, zu anderen Samtpfoten in eine Katzengruppe, oder sie ziehen in
ein Einzelzimmer. Auf jeden Fall haben sie die Möglichkeit, sich tagsüber
entweder im Katzenhaus oder im Außengehege aufzuhalten. Auch die neuen Hunde werden anfangs in der Quarantäne-Station untergebracht.
Auch sie werden zuerst entfloht und entwurmt. Dann kommen sie zum Tierarzt, der sie impft und eine Blutprobe auf Räude-Milben untersucht. Wenn das alles o.k.
ist, dürfen die Hunde in´s Hundehaus umziehen und kommen dort, je nach
Verträglichkeit, in eine Hundegruppe. Sowohl während der Quarantänezeit als
auch dann im "richtigen" Hundehaus hat Bello eine große Box mit
Kuscheldecke und beheizter Liegefläche, eine Außenbox und natürlich mehrmals
täglich Auslauf auf einer Hundewiese und an der Leine.
Was passiert mit einem Tier, das länger im Tierschutzheim bleibt?
Immer wieder werden wir gefragt, was mit einem
Tier passiert, das längere Zeit im Tierschutzheim bleibt, weil es nicht gleich
an einen neuen Halter vermittelt werden kann. Unsere
"Langzeit-Schützlinge" sind zum Beispiel viele Kleintiere, weil viele
Leute nicht daran denken, dass im Tierschutzheim neben Hunden und Katzen auch
Kaninchen, Hamster, Rennmäuse und ähnliche Tierarten Aufnahme finden. Wir sind
sehr bemüht, jede Kleintierart nach ihren Bedürfnissen bei uns optimal
unterzubringen. Deshalb wurde das große, sechsteilige Kleintier-Freigehege
gebaut. Hier können Hoppel und Co. in der Sonne sitzen, in der Erde buddeln,
sie haben viel Platz und Gesellschaft. Bei den Katzen sind es oft die älteren Tiere, die längere Zeit bei uns wohnen.
Weil es immer wieder so viele Baby-Miezen zu vermitteln gibt, werden die
erwachsenen Katzen gerne übersehen. Ganz "schlecht" ist die
Kombination: getigert, über 2 Jahre alt und nicht auf Anhieb verschmust. Diese
Samtpfoten haben es besonders schwer, ein neues Zuhause zu finden... Natürlich haben wir auch bellende "Langzeit-Schützlinge", eine ganze
Menge sogar. Hunde ab einer gewissen Größe oder ab einem gewissen Alter. Und
Hunde, die schon einmal ihre Zähne eingesetzt haben (übrigens meistens aus
gutem Grund!). Alle diese Tiere bleiben eben erstmal im
Tierschutzheim. Natürlich werden sie nicht einfach nach Ablauf einer gewissen
Zeit eingeschläfert! Je länger
ein Tier bei uns bleibt, desto besser lernen wir es kennen. Und desto einfacher
ist es, zu wissen, bei welchen Menschen dieses Tier das ideale Zuhause finden
könnte. Und irgendwann kommen dann diese Menschen in´s Tierschutzheim, wir
müssen die beiden "suchenden Parteien" dann nur noch
zusammenführen. Es gibt unter unseren Schützlingen natürlich
auch Tiere, die sehr besondere Ansprüche an das ideale Zuhause stellen. Da kann
es dann schon einmal auch mehrere Jahre dauern, bis "Topf und Deckel"
sich finden. Und unsere Aufgabe besteht darin, den "besonderen" Tieren
bis dahin die Wartezeit so angenehm wie nur möglich zu machen. So leben zum
Beispiel die "unattraktiven" Katzen (schüchtern, älter,
unauffälliges Aussehen) in besonders schön möblierten Räumen mit besonders
großen Freigehegen. Die "schwer vermittelbaren" Hunde landen früher
oder später in der großen Hundegruppe, so dass sie tagsüber im Hof sein
dürfen und so den meisten Kontakt zu unseren Mitarbeitern haben.
Und dann gibt es da natürlich noch die
Futterküche und das Tierschutz-Büro. Hier wohnen die Hunde und Katzen, bei
denen eine baldige Vermittlung am wenigsten wahrscheinlich ist.
Werden im Tierschutzheim auch Tiere eingeschläfert?
Leider ist das Tierschutzheim auch manchmal das letzte Zuhause für einige unserer Tiere. Wenn ein Tier aufgrund seines Alters und/oder seiner Persönlichkeit nicht an tierliebe Menschen vermittelt werden konnte, bleibt es eben bis zum Ende bei uns. Hunde und Katzen verbringen ihre Seniorenjahre meistens im Tierschutz-Büro, die Kaninchen im Freigehege. Meistens müssen wir uns von den Senioren trennen, wenn sie unter nicht mehr behandelbaren Krankheiten und Schmerzen leiden. Dann wird von denen, die das Tier am besten gekannt und am meisten geliebt haben entschieden, wann es Zeit ist, das Tier einzuschläfern. Diese Entscheidung ist die schwerste, die wir zu treffen haben. Aber gerade wenn wir ein Tier besonders lange kannten und besonders lieb gewonnen hatten, ist es ein gutes Gefühl, diesem Schützling auch ein friedliches Ende bereiten zu können. Eingeschläfert wird bei uns nur aufgrund medizinischer Indikation, nicht, weil ein Tier "unvermittelbar" ist!
Warum muss man eine Abgabe-Gebühr bezahlen, wenn man einem Tier ein neues Zuhause schenken möchte?
Nein, die Abgabe-Gebühr ist kein Kaufpreis.
Ein Lebewesen kann man nicht wie ein Auto verkaufen. Wir sehen uns
eher als "Partnervermittlung". Wer in einem Heiratsinstitut sein
Herzblatt sucht, sieht die Vermittlungsgebühr ja hoffentlich auch nicht als
Kaufpreis für einen Menschen. Es ist einfach eine Pauschale, mit der Kosten
abgegolten werden, die dem Vermittler bei der Suche nach dem idealen Partner
entstehen. Ganz ähnlich ist das im Tierschutzheim. Hier
wird jedes Tier medizinisch voll versorgt, die meisten Tiere sind bei der Abgabe
vollständig geimpft, kastriert und tätowiert. Die Kosten hierfür liegen, je
nach Tier und Verweildauer im Heim, zwischen € 100,-- und € 500,-- (bei
Tieren, die krank waren - Unfallkatzen, Hunde mit Gelenkproblemen usw. - können
die Tierarztkosten noch wesentlich höher sein!). Dazu kommt, dass die Pflege
der Tiere nicht nur in ehrenamtlicher Arbeit erledigt werden kann: die
Angestellten müssen ihren Lohn bekommen. Und dann kosten natürlich das
Tierschutzheim-Gelände und die Gebäude auch Unterhalt. "Was nichts kostet, ist nichts wert"
- nach dieser Binsenweisheit gehen leider immer noch viele Leute. Bei einem
"reinrassigen" Tier mit großspurigem Stammbaum, einem "von"
im Namen und vom Züchter scheint es selbstverständlich zu sein, mehrere
hundert oder tausend € für ein Tier zu bezahlen. Dabei haben diese Tiere
leider häufig noch nicht einmal die nötige medizinische Versorgung
erhalten. Dann hören wir auch noch oft den Satz:
"Ihr müsst doch froh sein, eines Eurer Tiere loszuwerden! Dafür könnt
ihr nicht auch noch Geld verlangen!" Wenn wir ein Tier vermitteln, haben
wir "einen Esser" weniger, aber der nächste kommt bestimmt. Davon
abgesehen: Wir hängen sehr an unseren Schützlingen. "Loswerden" will
die keiner von uns. Wir müssen sie hergeben, einerseits, weil es für das Tier
besser ist, ein richtiges Zuhause bei Menschen zu haben, die zu ihm passen. Und
andererseits, um das nächste heimatlose Tier beherbergen zu können. Wenn aber
jemand glaubt, ein Tier aus dem Tierschutzheim wäre nur deshalb sein Traumtier,
weil er hier die "Anschaffungskosten" spart, der wird enttäuscht.
Tierliebe sollte nicht durch Geiz beschränkt werden - wer das macht, ist
vielleicht auch dann geizig, wenn das Haustier einmal zum Tierarzt muss! Wenn also jemand einem unserer Schützlinge
ein neues Zuhause schenkt, sollte er die Abgabe-Gebühr einfach als Pauschale
für die Kosten sehen, die uns durch die Versorgung seines neuen
Familienmitglieds entstanden sind.
Warum darf man sein Wunschtier nicht sofort aus dem Tierschutzheim mit nach Hause nehmen ?
Manche Leute stört es, dass wir
offensichtlich nicht an die "Liebe auf den ersten Blick" glauben. Wenn
jemand in´s Tierschutzheim kommt und sich sein Wunschtier aussucht, darf er es
nicht einfach mitnehmen. Der Grund ist ganz einfach: Wir wollen vermeiden, dass
man aus falsch verstandener Tierliebe, aus Mitleid oder Gedankenlosigkeit einer
momentanen Laune erliegt. Dann ist das Tier nämlich ganz schnell wieder im
Tierschutzheim, sobald die Laune verflogen ist. Und das wird auf Dauer jedem
Tier zu viel. Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und ähnliches Getier
bringt
eine Mitarbeiterin des Tierschutzheims in´s neue Zuhause. Sie kennt sich sehr
gut mit Kleintieren aus. So kann sie nicht nur viele Tipps zur Haltung und
Pflege geben, sondern auch beurteilen, ob zum Beispiel das neue Kaninchen aus
dem Tierschutzheim sich mit dem bereits in der Familie lebenden Tier vertragen
wird. Und weil sie ihre "Pappenheimer" so gut kennt, wird sie
natürlich auch darauf achten, dass das Tier es in seinem neuen Zuhause
mindestens ebenso gut hat, wie im Tierschutzheim. Auch bei der Vermittlung von Katzen kommt vor der Abgabe des Tieres eine
Mitarbeiterin von uns im zukünftigen Zuhause vorbei. Neben allgemeinen
Informationen über Katzenhaltung wird auch alles über die ausgesuchte Mieze im
besonderen erzählt. Und die Mitarbeiterin wird entscheiden, ob die Katze in
ihrem neuen Domizil auch nach draußen darf oder wegen Gefahren durch
Straßenverkehr etc. in der Wohnung leben wird. Auch bei der Katzenvermittlung
gilt der Grundsatz: Das Tier soll es im neuen Zuhause mindestens genauso gut
haben wie im Tierschutzheim. Bei der Hundevermittlung ist es wichtig, dass der Interessent erst einmal ein paar Spaziergänge mit
seinem Wunschhund unternimmt.
Dabei kann man nämlich am besten erkennen, ob Mensch und Tier auch wirklich
Freude aneinander haben und ein gutes Team werden. Nach Absprache mit unseren
Mitarbeiterinnen kann man seinen Traumhund auch später einmal für einen ganzen
Tagesausflug mitnehmen. Erst wenn der Interessent sicher ist, dass er genau
diesen Hund haben möchte, findet auch hier ein Vorgespräch im zukünftigen
Zuhause des Tieres statt. Oft nimmt die Mitarbeiterin den Hund dabei schon mit.
Im Vorgespräch werden noch einmal alle Fragen zum Tier beantwortet, Tipps zur
Haltung und Pflege und natürlich zur Erziehung des Hundes gegeben. Wenn die
Mitarbeiterin davon überzeugt ist, dass Hund und Halter zusammenpassen, wird
das Tier schließlich abgegeben. Seit wir kein Tier mehr ohne Vorgespräch weggeben, ist die Zahl der Tiere, die
nach einiger Zeit in´s Tierschutzheim zurückgegeben werden, rapide gesunken.
Es kommt nur noch sehr selten vor, dass sich nach einiger Zeit herausstellt,
dass Mensch und Tier doch nicht gut miteinander auskommen. Und das müssen dann
sogar wir einsehen: Auch wir können uns einmal irren! Dennoch zeigt sich, dass
die Vorgespräche Erfolg haben. Und bis jetzt hat noch jeder, der sich ernsthaft
für eines unserer Tiere interessiert hat, eingesehen, dass wir unsere
Schützlinge nicht einfach auf "gut Glück" mitgeben können.